Wie könnte eine Qualifikationsmatrix aussehen? Was soll sie leisten? Die mehrfach gestellte Frage möchte ich mit dieser Ausgabe beantworten.
Update Mai 2020
Der Beitrag „Personalmanagement im QM-System“ greift die Qualifikationsmatrix noch einmal auf und stellt eine weitere Fassung zur Verfügung.
Wissen ist eine Ressource
Niemand bestreitet die Bedeutung von Know-how im Unternehmen. Im Wissen um neue Technologien, Branchenentwicklungen und persönlichen Fertigkeiten von Mitarbeitern liegt oftmals der entscheidende Wettbewerbsvorsprung.
Wissensmanagement ist das Schlagwort, das einem Lösungen verspricht: Es ist sinnvoll zu wissen, wer was kann und wo dieses Wissen im Unternehmen wichtig ist.
Die Qualifikationsmatrix
Für viele kleine und mittelständische Unternehmen klingt Wissensmanagement sehr mächtig: Dahinter verbirgt sich vermutlich viel Aufwand, von dem man nicht genau weiß, wie man ihn bewerkstelligen soll.
Eine Qualifikationsmatrix ist die „kleine Lösung“, die sehr viel Übersicht bringt. Im Download finden Sie eine Excel-Datei, die Sie für Ihre Zwecke anpassen und verwenden können.
Übersicht zu schaffen ist der Zweck der Qualifikationsmatrix. Sie können sie für das komplette Unternehmen oder auch nur für einzelne Abteilungen fertigen. Das hängt im allgemeinen von der Größe des Unternehmens und der benötigten Übersicht ab.
Berücksichtigen Sie in der Matrix:
- Ausbildung/Studium
- Fort-/Weiterbildung
- notwendige/vorhandene Qualifikationen (orange hinterlegt)
- Namen der Mitarbeiter, ggf. mit Abteilung (blau hinterlegt)
- Legende für Symbole
Notieren Sie pro Mitarbeiter dessen Ausbildung und ergänzen Sie dies ggf. mit der Jahreszahl des Abschlusses. Nutzen Sie für Fort- und Weiterbildungen ggf. die separate Spalte.
Im Beispiel sind Symbole eingesetzt. Damit unterscheiden Sie zum Beispiel Qualifikationen auf aktuellem Wissensstand (Raute) und Grundwissen, das aktualisiert werden muss (Viereck). Ein roter Punkt zeigt gesetzlich notwendige Unterweisungen an.
Die nachfolgende grau hinterlegte Zeile ist für Informationen gedacht (zum Beispiel Datum einer internen Unterweisung).
In der Übersicht ermöglicht die Matrix nun festzustellen, ob alle für das Unternehmen/die Abteilung notwendigen Qualifikationen vorhanden sind. Falls Know-how fehlt, können Sie mit Hilfe der Personalübersicht überlegen, wer für eine Fortbildung einzuplanen ist.
Betriebsrat einbinden
Bitte sprechen Sie die Qualifikationsmatrix mit dem Betriebsrat ab.
Meine Erfahrung zeigt, dass ein Betriebsrat eine wie oben dargestellte Matrix abteilungsbezogen akzeptiert, jedoch nicht unternehmensweit wünscht.
Beitragsfoto (c) hailshadow
Guten Tag Frau Meurer,
vielen Dank für den Hinweis mit dem Betriebsrat!
Frage im Prozess (auch im Audit): wie wird aus der Identifikation eines „Solls“ ein „Ist“, sprich: wie plant das Unternehmen die Umsetzung?
Gruß
Heiko Dreyer
Hallo Herr Dreyer,
danke für die Frage.
Das „Soll“ entsteht in der Abteilung im Dialog mit der Personalabteilung gemäß Strategieausrichtung des Unternehmens. Das ist zunächst Arbeit am Schreibtisch. Dann folgen im Prozess Entscheidungen über Budget und Strategie. Als nächstes folgen Gespräche mit den Personen, deren Wunsch und Wille zur Weiterentwicklung ist schließlich auch notwendig. Danach folgt ein Schulungsplan und in der Folge die Wirksamkeitskontrolle.
Auditierbar sind aus meiner Sicht:
Beste Grüße
Elke Meurer