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Verantwortung der Leitung

Eigentlich ist es doch ein alter Hut: Die Verantwortung für QM liegt bei der obersten Leitung. So steht es seit dem Jahr 2000 in der ISO 9001. Doch offensichtlich ist es noch nicht deutlich genug, denn allzu oft gibt es kuriose Situationen, die ich gar nicht vertiefen möchte. Ich halte es daher für erwähnenswert, dass es durchaus Befürwortung eines QM-Systems in den Geschäftsführungen gibt.
Schon recht früh wurde in der Phase der Normenüberarbeitung bekannt, dass der QMB nicht mehr von der ISO 9001 gefordert wird (mein Blogbeitrag aus 2013).
Inzwischen ist aufgrund der Entwurfsfassung bekannt, inwieweit sich Anforderungen an die oberste Leitung weiterentwickeln werden.

Anforderungen an die oberste Leitung

Manches bleibt beständig, so zum Beispiel die bewährte Managementbewertung. Zusätzlich muss die oberste Leitung künftig auch die Risiken und Chancen bei der Bewertung berücksichtigen. Dagegen fällt der Status von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen weg.

Eine neue Anforderung ist, das QM-System stärker in die Geschäftsprozesse zu integrieren. Damit wird QM als Führungsinstrument bestärkt und ist mit allen Geschäftsprozessen verbunden. Eine Trennung von Geschäfts- und QM-Prozessen ist nicht gewünscht.

Das QM-System muss seine beabsichtigten Ergebnisse erreichen. Dazu braucht es zunächst einmal Ziele, die mit den Geschäftsprozessen verbunden sind. Das Bestehen der Zertifizierung lässt sich aus meiner Sicht nur schwer als Ziel aufrechterhalten. Für eine Erstzertifizierung mag man dies gelten lassen können, da mit dem Aufbau des QM-Systems viel Arbeit geleistet werden muss. Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung: Neue Ergebnisse müssen angestrebt werden, die der Verbesserung dienen. Künftig wird es aus meiner sich hier einen Fokus auf QM-Projekte (oder -Maßnahmen) geben.

Für das QM-System müssen erforderliche Ressourcen bereitgestellt werden. Diese Anforderung ist vielseitig auslegbar: einerseits handelt es sich um Personal (und dessen Fortbildung), das bestimmte Aufgaben übernehmen soll, andererseits um Apparaturen, Software oder Rahmenbedingungen, die als relevant eingestuft wird.

Die ISO 9001 betont noch einmal die Prozessorientierung, indem sie auch von der obersten Leitung fordert, „Bewusstsein über den prozessorientierten Ansatz“ zu fördern. Die Anforderung ist konsequent, da Prozessmanagement an Bedeutung zunimmt.

Foto (c) Peggy_Marco

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